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Ist Aluminium fräsen eine Raketenwissenschaft?

Spoiler-Alarm!

Aluminium fräsen ist keine Raketenwissenschaft – wenn man weiß, was man tut. Das Material ist leicht, gut zerspanbar und beliebt im Maschinenbau, Prototyping und Modellbau. Trotzdem machen viele dabei grundsätzliche Fehler. Hier kommen vier Tipps aus der Praxis – ergänzt mit technischen Details, die man nicht ignorieren sollte.

Tipp 1: Kenne Deine Aluminiumsorte

Alle gängigen Aluminiumlegierungen lassen sich fräsen – aber nicht alle gleich gut. Es gibt weiche Alubleche (z. B. aus dem Baumarkt), die fast schmieren statt spänen. Und es gibt hochfeste Legierungen wie das sogenannte „Flugzeugaluminium“, das sich nahezu perfekt zerspanen lässt.

Was Du also als Erstes brauchst: Klarheit über den Werkstoff. Davon hängt alles ab – Fräserwahl, Schnittparameter, Kühlung. Wer blindlings in irgendein Alu reingeht, wird’s bereuen. Vor allem bei weichen Sorten ist die Gefahr hoch, dass sich Späne in den Nuten stauen, das Werkzeug überhitzt – und Du am Ende keinen Span abnimmst, sondern nur im Material rumkratzt.

🔧 Bei uns in der CNC‑Lohnfertigung prüfen wir jede Materiallieferung akribisch, bestimmen die Legierung und kalkulieren exakt, welche Fräser, Zustellungen und Vorschübe wir einsetzen. So bekommst Du maßgeschneiderte Qualität – zur passenden Bearbeitung. Mehr über unsere CNC-Fertigung erfährst Du hier.

Tipp 2: Kühlung – ja oder nein? Kommt aufs Alu an

Nicht jedes Alu braucht Kühlung. Im Gegensatz zu Stahl kannst Du viele harte Aluminiumlegierungen trocken oder mit MMS (Minimalmengenschmierung) fahren. Bei weichem Alu ist eine Schmierung jedoch Pflicht – sonst verstopfen die Spannuten und das Werkzeug verabschiedet sich.

Spiritus liefert bei der Feinbearbeitung oft perfekte Oberflächen. Aber: Die Dämpfe sind gesundheitlich bedenklich – also nur mit Vorsicht, Schutz und idealerweise gar nicht. Besser ist eine MMS mit Bohrmilch oder spezieller Alu-Schneidöl-Mischung.

💡 Tipp aus unserer CNCLohnfertigung: Wir setzen auf MMS oder spezielle Alu-Schneidöle statt Spiritus – schonender für Material, Maschine und Bediener. So liefern wir zuverlässig polierte Flächen auch im Schlichtgang. Hier mehr Infos zu unseren Prozessen

Tipp 3: Der richtige Fräser macht den Unterschied

Ein Billigfräser reißt Dir nicht nur das Finish runter, sondern hält auch keine Stunde durch. Investiere in gute Fräswerkzeuge – idealerweise VHM, mit polierter Schneide, speziell für Aluminium.

Für weiches Alu sind Einschneider ideal, weil sie mehr Platz für Späne lassen. Mehrschneider verstopfen zu schnell, besonders bei kleinen Zustellungen. Gute Fräser liefern nicht nur bessere Oberflächen, sondern halten 3–4× länger – und sparen Dir unterm Strich Geld und Nerven.

👉 Unser Standard bei der CNCLohnfertigung: Wir arbeiten mit hochwertigen Einschneider‑Fräsern für weiche Legierungen und Zweischneidern mit optimierten Spanräumen für härtere Sorten – das sorgt für konstante, saubere Oberflächen.

Tipp 4: Richtige Schnittparameter = saubere Späne beim Aluminium fräsen

Wer glaubt „viel Drehzahl hilft viel“, liegt daneben. Das Ziel: saubere, zusammenhängende Späne – keine flockigen Reste. Faustregel:

Drehzahl runter, Vorschub rauf. Zustelltiefe nicht zu gering – sonst nimmst Du keinen Span, sondern reibst nur auf der Schneide.

Beispiel: Bei einem 6-mm-Fräser kannst Du auf einer stabilen CNC-Maschine (z. B. DMG, Spinner oder Maho) locker 3–8 mm in Z zustellen – je nach Material und Bahnüberdeckung. Unter 1 mm Zustellung ist meistens zu wenig. Das ist kein Schlichten, das ist Schneidenverschleiß.

🧠 Best Practice aus unserer CNCLohnfertigung: Bei 6 mm Fräser erhöhen wir die Zustellung auf bis zu 8 mm bei stabil ausgelegter Maschine – so läuft’s rund und produktiv.

Zusammenfassung: Was Du beim Alu-Fräsen wirklich brauchst

✅ Kenne das Material. Weiches Alu = Problemkind. Harte Legierungen = Frästraum.

✅ Verwende gute Fräser. Einschneider bei weichem Alu, polierte VHM-Schneiden.

✅ Passe Vorschub & Drehzahl an. Lieber weniger RPM, mehr Vorschub – und saubere Späne.

✅ Sorge für stabile Verhältnisse. Maschine muss spielfrei und steif sein.

✅ Kühlung überlegt einsetzen. Spiritus wirkt, ist aber ungesund. MMS ist der Mittelweg.

👉 Fazit für Aluminium fräsen

Mit unserem CNC‑Lohnfertigungsservice erhältst Du mehr als nur Frästeile: Du bekommst komplette Prozesssicherheit von der Materialprüfung bis zur finalen Passung. Elementar beim Aluminiumfräsen – und zum Greifen nah.

Extra: Maschine muss das auch können

Die beste Strategie nützt nichts, wenn die CNC wackelt. Alu verlangt eine spielfreie, steife Maschine, sonst wanderst Du Maß für Maß aus dem Toleranzbereich. Wer saubere Passungen fräsen will (z. B. im H8-Bereich), braucht mehr als nur „irgendeine“ Fräse.

Die DMU 50 V ist mit direkt angetriebenen Kugelgewindespindeln, hochauflösenden Wegmesssystemen und integrierter Spindelkühlung ausgestattet – das bringt sehr gute Präzision und Wiederholgenauigkeit.

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